>
 




Dieses Glossar stammt aus dem Buch Drachenwelt von Pietro Bandini (Verlag Weitbrecht). Es gibt einen guten Überblick über die wichtigsten Drachen und andere Begriffe aus der Drachenwelt. Sie können nach Begriffe suchen, wenn Sie die Tasten "STRG + F " drücken.


Alpendrache

: überwiegend wolken- und gießbachförmiger europäischer
-->Wasserdrache; steigt nebelgestaltig aus Gewässern auf und ruft Überschwemmungen und Muren hervor.

Ananta

: indische Urdrachin, "die Endlose". Auf ihr ruht Gott Vishnu und träumt unsere Maya-Welt.

Angra Mainyu

: Dämonengott der zoroastrischen Theologie, Schöpfer aller Höllendrachen sowie der Schlangen, Kröten, Skorpione und sonstigen widrigen Getiers. Unter anderem schuf er den Drachen
-->Dahaka.

Artimidoros

: Der griechische Traumdeuter erklärte im 2. Jh. n. Chr., von einem Drachen zu träumen bedeute Reichtum, denn Drachen hielten sich dort auf, wo Schätze vergraben seien. Seit damals wütet der Streit, ob der Deuter den Schatzdrachenglauben begründet oder den
-->Schatzdrachen ihr Geheimnis entrissen hat.

Atman

: Der indische Hermaphrodit erschuf die ersten Menschen, indem er sich in Mann und Frau teilte, die sich sodann in alle erdenklichen Tierarten verwandelten, wodurch die Fauna entstand. Im indischen Mythos häufig mit
-->Vritra gleichgesetzt, der Urdrachin, die gegen den vedischen Sonnengott
-->Indra kämpfte.

Atum

: Schöpfergott, der im Altägyptischen Totenbuch ankündigt, daß er sich nach dem Ende der Welt wieder in einen Drachen verwandeln werde.

Basilisk

: mit dem Drachen eng verwandtes Geschöpf, meist in Hahnengestalt, mit Adlerschnabel, Drachenschwanz und Flügeln. Mit dem
-->Lindwurm hat der Lindwurm den bannenden Blick und den Pestatem gemein. Der Basiliskenblick tötet Menschen und Tiere, bricht Steine und verbrennt Gras. Hält man dem Basilisken einen Spiegel vor, so wendet sich sein Blick gegen ihn selbst und das Ungeheuer zerplatzt.

Beowulf

: skandinavischer Recke, von den Angelsachsen besungen. Er tötete den Moordrachen
-->Grendel und dessen Mutter, herrschte fünfzig Jahre als König und fiel in einem weiterem Drachenkampf, den aber auch der Drache nicht überlebte.

Bhuridatta

: einer der Schlangendrachenkönige
(-->Nagarajas), die nach indischer Prophezeiung der künftige Buddha sein werden
-->Champaka, Sankhapala).

Blauer Drache

: chinesischer Himmelsdrache der Fruchtbarkeit und Regent der Regenfälle; engelähnlichster der chinesischen Drachen: Als Konfuzius geboren wurde, erscheinen den Menschen zwei blaue Drachen.

Champaka

: einer der Schlangendrachenkönige
(-->Nagarajas), die nach indischer Prophezeiung der künftige Buddha sein werden
(-->Bhuridatta, Sankhapala).

Chiao

: chinesischer Wasserdrache
(-->Blauer Drache, Grüner Drache, Lung, Lung-wang).

Chih-lung

: seltene, aber auch weniger geschätzte chinesische Drachenart ohne Hörner.

Chrysaor

: griechischer Drachenmann, der dem Halsrumpf der
-->Medusa entsprang, nachdem Perseus ihr das Haupt abgeschlagen hatte. Chrysaor zeugte die schöne Halbdrachin
-->Echidna.

Dahaka

: zoroastrischer Höllendrache, von
-->Angra Mainyu erschaffen, von dem gottgefälligen Helden Thraitauna im Vulkan Demavend eingekerkert.

Delphyne

: griechische Halbdrachin (zur anderen Hälfte Riesin), die Geliebte des
-->Typhon, auf dessen Geheiß sie die geraubten Sehnen des Zeus versteckte.

Diamantener

Drache: chinesischer
-->Schatzdrache, dessen Schuppen aus Diamanten und Juwelen bestehen. Sein wertvollster Schatz, die Drachenperle, vermehrt alles, was sie berührt.
(-->Ying-lung).

Dinosaurier

: nach okkulter Ansicht (H.P. Blavatsky) die zoologische Spezies, aus welcher der Drachenglaube entstehen konnte, da bereits in der Kreidezeit - und lange davor - eine gottartige Menschenrasse lebte.

Drachenblut

: Wer darin badet, wird unverwundbar; wer es trinkt, versteht die Sprache der Vögel.
(-->Fafnir).

Drachenfleisch

: Es ist von glasigem Aussehen, schmeckt zäh und bewirkt Kühlung.

Drachengehirn

: Chinesisches Drachengehirn, auf der Zunge zergehend, ist von großer Wohltat. Der Kern des europäischen Drachengehirns ist aus Stein. Wird der Drachenstein einem lebendigen Drachen entnommen, so wirkt er Wunder, v. a. gegen Vergiftungen aller Art. Wer ihn zu entnehmen versucht, vergiftet sich allerdings tödlich.
(-->Drachenstein).

Drachenknochen

: Dem Pan Tsao Kang Mu, einer chinesischen fünfundzwanzigbändigen Enzyklopädie (1573-1620), entnehmen wir folgende nützliche Hinweise: "Im Pieh luh heißt es, daß diese (die Drachenknochen) in den Gewässern in Tsin und in den Erdhöhlen gefunden werden können, die sich längs der Ufer der Flüsse befinden, die in die Höhlen des großen Berges T'ai Shan strömen. (...) Unter allen Drachenknochen ist der Wirbelsäule der Vorzug zu geben. (...) Seine Hörner sind hart und haltbar. Drachen verlassen ihre Körper, ohne wirklich zu sterben. Wie Han mitteilt, sind die Drachenknochen von Yea-cheu, Ts'ang-cheu und T'ai-yu-en die besten. Die kleineren Knochen, mit in größerem Abstand gezeichneten Linien, stammen von Drachinnen; die groberen Knochen mit engerem Linienmuster von männlichen Drachen; die in verschiedenen Farben gemusterten Knochen werden am höchsten geschätzt. Weiße oder gelbe Knochen sind von mittlerer Qualität; schwarze Knochen sind minderwertig. Verunreinigte oder von Frauen berührte Knochen sollen nicht verwendet werden.

Wie P'u feststellt, sind hellweiße Drachenknochen von besonders wohltuender Wirkung. Die hellen, die gelben, die fleischfarbenen, die weißen und die schwarzen Knochen heilen Krankheiten jeweils der inneren Organe, deren Farbe sie besitzen."

Drachenschmalz

: eine gelbliche ekelerregende stinkende Masse, die der europäische Drache im Fluge unter sich läßt. Wo Drachenschmalz aufschlägt, wächst mehrere Generationen lang nichts mehr.

Drachenstein

: Er ist durchsichtig und im Gehirn europäischer Drachen zu finden, aber häufig kommt es auch vor, daß verwundete Drachen bei ihrer Flucht Drachensteine verlieren, die dann in einer Lache geronnenen Drachenblutes aufgefunden werden. Drachensteine sind meistens rund, funkelnd und kristallisch, aber auch in Pyramidenform kommen sie vor. Sie helfen gegen Vergiftung, Pest und Ruhr und bewirken auch Liebeszauber, was unter anderem Karl der Große zu schätzen wußte. Die kostbarsten Drachensteine sind jene, die einem Drachen als Age dienten. Beim Bad legt er diesen Augenstein am Seeufer ab. Wer ihn an sich bringt, erlangt Zauberkräfte.

Drachenzahn

: Besonders der Reißzahn eines Drachen, zu Pulver zermahlen oder als Amulett umgehängt, hilft gegen Gebreste aller Art, nach chinesischen Rezepten auch gegen Wahnsinn.

Drachenzunge

: In rotem Wein gekocht, vertreibt sie böse Geister, wenn man sich mit dem Sud einreibt. Das könnte erklären, warum so viele Drachentöter als erstes die Zunge ihres Opfers an sich bringen
(-->Tristan).

Draco

: "der scharf Blickende"; aus dem Griechischen über das Lateinische eingewandertes Urwort.

Dracologie

: Drachengelehrsamkeit.

Draco maris

:
-->Meerdrache.

Draco volans

: griechisch-arabischer Schlangendrache mit Fledermausflügeln.

Echidna

: "die Schlange", Tochter des griechischen Drachenmannes
-->Chryasor; die schöne Halbdrachin gebar Drachen wie die
-->Hydra und den Paradieswächter
-->Ladon.

Elefantendrache

: Indische Drachenspezies mit Rüssel und flugtauglichen Ohren.

Engel

: außerhalb Chinas und Indiens gebräuchliche Bezeichnung für
-->Himmelsdrachen.

Erddrache: Diese chinesische Drachenart regelt den Lauf der Flüsse und leitet die Gewässer wie auch die schiffahrenden Menschen ins Meer; durch Opfer gnädig zu stimmen, aber - wie alle Drachen - unberechenbar.
(-->Grüner Drache).

Fafnir

: Der germanische Bauernsohn wurde von
-->Loki in eine Familienkatastrophe verwickelt und machte das Beste daraus, indem er sich in einen Drachen verwandelte, das Familienerbe - einen Albengoldschatz - an sich raffte und in der Gnitaheide verbarg. Aber sein Zwergenbruder Regin bildete den Recken Sigurd zum Drachentöter aus. Sigurd meuchelte den Drachen und verstand, kaum hatte er Drachenblut geleckt, die Sprache der Adler, die ihm rieten, auch den Zwerg zu töten und mit dem fluchbelegten Schatz die nächste Katastrophe anzuzetteln: den Untergang der Nibelungen.

Fenriswolf

: germanisches drachenhaftes Ungeheuer, Sohn des Feuergottes
-->Loki; zusammen mit seiner Drachenschwester
-->Midgardschlange nutzt er die Götterdämmerung zum ultimativen Gemetzel.

Feuerdrache

: vielgestaltiges Flammenungeheuer, tritt als Blitz ebenso wie als Sternschnuppe und sogar als Herdrauch auf; kann sich in schatzhütenden Zwerg verwandeln; haust bevorzugt in Vulkanen.
(-->Roter Drache).

Fu Hi

: chinesischer Gottkaiser des Goldenen Zeitalters und Verkörperung des
-->Roten Drachen. Er brachte den Menschen das Feuer und erzeugte durch Schändung einer Menschenfrau den Halbdrachen
-->Yao, der zum strahlendsten Gottkaiser des chinesischen Mythos wurde.

Gaia

: "die Erde", Urgöttin der Griechen und Mutter diverser Drachen, unter anderem des hundertköpfigen
-->Typhon, den sie gegen Zeus in die Schlacht schickte.

Geb

: "die Erde", altägyptischer Schlangendrache und Schlangengottheit.

Geisterdrache

: Das Element dieses chinesischen Drachen ist die Luft; als deren Herrscher regelt er die Regenfälle und so auch die Fruchtbarkeit der Ernte. Verschmäht er das Opfer, drohen Dürre und Hungersnot.
(-->Blauer Drache, Grüner Drache).

Gelber Drache

: Himmels- und Sonnendrache; der größte und mächtigste, rätselhafteste und ehrwürdigste aller chinesischen Drachen; von unbestimmbarer Gestalt; weiser, tugendhafter und einsamer als alle anderen Drachen Asiens. Während des Goldenen Zeitalters nahm er Menschengestalt an und wurde der "Gelbe Kaiser"
-->Huang Ti.

Georg

, hl.: erster christlicher Drachentöter, bekehrte die lybischen Heiden und erhielt zum Lohn die Prinzessin, die schon in Weiß gekleidet war, um den Drachen zu freien.

Gocihr

: zoroastrischer Meteordrache, schlangengestaltig; nach der zoroastrischen Prophezeiung wird Gocihr am Jüngsten Tag in glühendem Metall zergehen, und dies wird das Zeichen für den Sieg der Guten über die Bösen sein.

Grendel

: ein mördericher Moordrache, der das Mark dänischer Recken aussaugte, bis Heros
-->Beowulf ihm erst einen Arm, dann auch den Kopf abschlug. Zwischen diesen beiden Hieben versuchte Grendels Mutter ihren sohn zu rächen, aber Beowulf verfolgte sie bis in ihre unterseeische Drachenhalle, wo er mit einem Titanenschwert auch ihr den Kopf vom Rumpf trennte.

Grüner Drache

: chinesischer Schlangendrache, Regent der Gewässer. Unter jedem See, Fluß oder Teich unterhält er einen Palast, in dem ihm Schlangen und niedere Drachen dienen. Da er Eisen fürchtet, kann man ihn mit Hilfe dieses Metalls aus dem Wasser aufscheuchen. Daraufhin steigt er in den Himmel auf und ist vom
-->Blauen Drachen kaum mehr zu unterscheiden.

Harappa-Naga

: Die ältesten Funde indischer Schlangendrachen
(-->Naga), auf Stempelsiegeln abgebildet, sind vermutlich etwa viertausend Jahre alt. Die kosmische Urenergie und deren irdische Entsprechungen verbildlichen sich im indischen Denken seit jeher als hermaphroditische Drachenschlange.

Haselwurm

: lebt als Jungdrache jahrzehntelang in Quellen und Brunnen, danach überwiegend in Tiroler und pommerschen Haselgebüschen; schlangengestaltig, aber meist auch geflügelt.

Himmelsdrache

: Drache von universalen Ausmaßen; "der alle Seinssphären Umschlingende" und den "Himmel Stützende".
(-->Gelber Drache).

Hirschdrache

: chinesische Drachenart mit großem Geweih.

Höllendrache

: haust außerhalb Asiens unter der Erde; verantwortlich u.a. für Gewitter und Hagelschlag, nach christlichen Zeugnis auch für schlimmere Übel
(-->Satansdrache).

Huang Ti

: chinesischer Kaiser des Goldenen Zeitalters, der "Gelbe Kaiser" genannt, da er niemand anderes als der
-->Gelbe Drache war. Er zeugte fünfundzwanzig Söhne und begründete so alle wesentlichen Fürstenfamilien der Chou-Zeit (ca. 1000 bis 200 v. Chr.).

Hydra

: griechische Drachin, neunköpfige Tochter der Halbdrachin
-->Echidna. Von Herakles besiegt, machte die Hydra im mittelalterlichen Christentum eine absonderliche Karriere: Sie wurde zum Heilandssymbol.
(-->Nechuschtan).

Indra: Indischer Gott vedischer Herkunft; er besiegte die Urdrachin
-->Vritra. Doch nachdem der indische Mythos die vedische Invasion verdaut hatte, wurde Indras Sieg erheblich relativiert: Vritra stand nun unter dem Schutz des Gottes Brahma. Erst nachdem Indra sich ihm unterworfen hatte, konnte er die Lotosblume verlassen, in der er sich vor der Drachin versteckt hatte.

Jahwe

: judäisch-christlicher Schöpfergott; die Bibel stellt ihn als zwischen Dracophobie und Dracophilie schwankend dar: Er "zerschmetterte" den
-->Leviathan und befahl den Israeliten, die Schlange
-->Nechuschtan anzubeten. Nach den apokryphen Büchern der Bibel haben seine drachengestaltigen "Gottessöhne" die
-->Sintflut verschuldet; nach gnostisch-ophitischer Anschauung ist Jahwe ein Demiurg niederen Ranges, der von Gottvater, dem "großen Lichtdrachen", strafweise auf die Erde gestürzt wurde, also mit
-->Satan identisch ist.

Jesus

:
-->Hydra, Paradiesschlange.

Jimmu und Temmu

: japanische Kaiser, die als Söhne von Meerdrachentöchtern zur Welt kamen, was uns erklärt, weshalb seither sämtliche japanischen Kaiser Drachenschwänze tragen.

Jörmungard

:
-->Midgardschlange.

Jungfrau reinen Herzens

: Lieblingsspeise vornehmlich nordischer Drachen.

Kadru

: indische Drachengöttin aus epischer Zeit; die vielfach als
-->Nagi dargestellte Erdgöttin gebar eintausend
-->Naga-Söhne und hatte sich so den Ehrentitel "Mutter der Schlangen" redlich verdient.

Kingu

: Der babylonische Unterweltgott führte als Buhle der Urdrachin
-->Tiamat deren Drachenheer in der Schlacht gegen den Sonnengott
-->Marduk an. Nach seiner Niederlage ließ Marduk ihn töten und schuf die ersten Menschen, indem er Kingus Blut mit Stücken von Tiamats Leichnam vermengte.

Kiu-lung

: chinesischer gehörnter Drache.

Kometendrache

: aus dem Himmel herbeischießender Drache mit Feuerschweif; Untergang verkündend.
(-->Gocihr).

Krischna

: Indischer Gott des Linga-Kultes, vielfach als Phallus dargestellt, über dem
-->Nagas einen Baldachin bilden.

Kura-Mitsu-ha no kami: "Talschlucht-Wasserdrache", japanischer Gewässergott, der durch urzeitliche Spaltung des Feuergottes entstand.

Kura-okami no kami

: japanischer "Dunkler Wasserdrache", göttlicher Zwillingsbruder von
-->Kura-Mitsu-ha no Kami.

Ladon

: hundertköpfiger griechischer Drache, Sohn der
-->Echidna und des
-->Typhon, Wächter im Garten der Hesperiden
(-->Paradiesschlange).

Lambton

, Lindwurm von: er hauste im englischen Wearfluß, wo er sich um einen vom Wasser umbrausten Felsen wand, doch Lord Lambton hielt ihn für den Teufel. Im ersten Anlauf gelang es dem Edelmann, den Wurm in einen Brunnen zu werfen, aber während der Sieger auf Kreuzzug ging, kam der Drache wieder zu Kräften. Kaum zurückgekehrt, erfuhr der Lord vom neuerlichen Wüten des Drachen, ließ sich eine mit Klingen bestückte Rüstung schmieden und zerschnitt den Wurm, indem dieser ihn würgend umringelte. Aber den Rat mit der Klingenrüstung hatte ihm eine Hexe gegeben, der Lord Lambton schwor, nach dem Kampf das erste Lebewesen zu töten, auf das er stoßen werde. Ob uns die Sage bedeuten will, daß wir von Drachen abstammen, ist nicht gesichert, jedenfalls wandte sich der Lord heimwärts und stieß auf seinen Vater.

Leviathan

: althebräischer Meeresurdrache, auch bekannt als Rahab, vom alttestamentarischen Gott
-->Jahwe nach widersprüchlichen Zeugnissen "zerschmettert" oder zum göttlichen Vergnügen "gebildet". Mit der "Urflut" (hebr.:
-->"Tehom") identisch, aus der Jahwe die Schöpfung formt
(-->Tiamat).

Libido

: freudianische Urdrachin.

Lindwurm: schlangenförmiger, meist geflügelter Drache mit bannenden Blick, der sein Opfer lähmt. Gezeugt durch den verdorbenen Samen eines alten Hahnes, lebt der Lindwurm neunzig Jahre als Wurm unter der Erde, weitere neunzig in einer Linde und nochmals neunzig Jahre in der Wüste. Sein gestachelter Schwanz, mit dem er heftige Schläge ausführt, ist gefährlicher als seine Zähne. Aus seinem Rachen strömt Gifthauch, der Seuchen hervorruft. Jeder Lindwurm hütet einen Schatz
(-->Schatzdrache).

Loki

: germanischer Feuergott und Deus inversus; mit einer Riesin zeugte er die nordischen Drachen
-->Fenriswolf und
-->Midgardschlange.

Lung

: 1. allgemein für chinesische Drachen; 2. insbesondere als Bezeichnung für Gewässer- und Regendrachen verwendet
(-->Blauer Drache, Grüner Drache, Schwarzer Drache, Wasserdrache).

Lung-wang

: schlangengestaltiger chinesischer Flußgottdrache mit indischem Einschlag
(-->Naga).

Marduk

: ein früher Urdrachentöter, den sich viele Ein- und Obergötter zum Vorbild nahmen. Er steigt zum höchsten der babylonischen Götter auf, indem er die hermaphroditische Urdrachin
-->Tiamat tötet und aus ihrem Leichnam die Schöpfung formt, die er durch das Blut
-->Kingus, des Drachenherrschers, belebt.

Medusa

: drachenartiges griechisches Ungeheuer mit versteinerndem Blick und Schlangenhaaren. Von Perseus mit Hilfe der
-->Pallas Athene getötet. Aus ihrem Blut gewann Asklepios, der olympische Gott der Heilkunst, die lebensrettende Medizin.

Meerdrache

: lat.: Draco maris, schlangengestaltiger Drache (ohne Flügel), auch bekannt als See- oder Meerschlange, als Rahab oder
-->Leviathan; er zieht ganze Schiffe samt Mannschaft auf den Meeresgrund hinab, ruft Überschwemmungen, Sturmfluten und ähnliche Übel hervor.
(-->Midgardschlange, Tehom, Tiamat).

Michael

: christlicher Engelheros, stürzt
-->Satan aus dem Himmel, mit dem er nach okkulter Lehre allerdings identisch ist.

Midgardschlange

: Die nordische Urdrachin Jörmungard, "die Erdumgürtende", liegt in den Tiefen des Meeres, umschlingt die Welt und beißt sich in den Schwanz, bis sie zur Götterdämmerung ans Ufer kriecht. Selbst Thor, der ihr mit dem Hammer nachsetzt, vermag ihr, solange die Welt besteht, nicht den Garaus zu machen.

Mizu-chi

: "Wasserväter", japanische Flußdrachengötter, schlangengestaltig wie die indischen
-->Nagas.

Mucalinda

: buddhistischer König aller
-->Nagas. Er huldigt dem erleuchtetem Buddha im Paradies und schützt ihn vor dem Unwetter, indem er ihn mit seinem Leib umwindet und seinen Hals über dem Kopf des Erlösers aufspreizt.

Naga

: der indische Drache. Nagas sind Gewässergötter, residieren in Palästen unter Teichen, Flüssen usw. und werden durch Opfer geehrt. Kraft ihrer Schlangengestalt verkörpern sie den im Linga-Kult verherrlichten Phallus; ebenso symbolisiert die sich häutende Schlange weibliche Fruchtbarkeit und Wiedergeburt
(-->Nagi).

Nagaloka

: Die indische Unterwelt der Schlangendrachen ist prachtvoll ausgestattet mit Palästen und Gärten und durch Seen, Flüsse sowie durch Ameisenhügel bequem zu erreichen.

Nagaraja

: Indischer Schlangendrachenkönig
(-->Vasuki).

Nagi

: die weibliche indische Drachenschlange, Gemahlin des
-->Naga.

Nebeldrache

:
-->Alpendrache.

Nechuschtan

: "eherne Schlange", die Moses bei Auszug aus Ägypten auf göttliches Geheiß anfertigte. Wer dieses Götzenbild anbetete, war vor dem tödlichen Biß der "giftbrennenden Schlangen" geschützt, die gleichfalls Gott gegen die Israeliten gehetzt hatte. Die eherne Drachenschlange Nechuschtan wurde sechshundert Jahre lang im Tempel Salomons angebetet und zog auch ins neue Testament ein als Symbol des Gekreuzigten, der daraufhin in der christlichen Ikonographie als Kruzifixschlange dargestellt wurde. Wer in der Inquisitionszeit behauptete, die
-->Paradiesschlange sei nicht mit
-->Satan, sondern mit dem Gekreuzigten identisch, wurde gleichwohl auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Nidhögger

: "der Menschenwürger", germanischer Unterweltdrache, der unter der Weltesche Yggdrasil liegt und deren Wurzeln benagt, sofern er nicht gerade die Leichen aussaugt, welche die Unterweltgöttin Hel ihm anliefert.

Ningizzida

: sumerischer Drachengott, "Herr des Baumes der Erleuchtung", eine
-->Paradiesschlange ohne Sünde; Sohn und Geliebter der Urgöttin Gula-Bau.

Nirrti

: indische Schlangen- und Erdgöttin der vedischen Epoche
(-->Kadru).

Nü Kua

: chinesische Göttin, zur Hälfte von Drachengeblüt; Schöpferin der Menschheit und Gemahlin des
-->Raten Drachen
-->Fu Hi. Auch ihre ersten Geschöpfe hatten noch eine Menge Drachenblut in den Adern und waren daher von unsteter Gestalt. Beim geringsten Aufwallen von Leidenschaft verwandelten sie sich in Drachen.

Ouroboros

: alchemistischer Schlangendrache, der sich selbst in den Schwanz beißt; hermaphroditisches Symbol der magisch wiederholten Urschöpfung.

Pallas Athene

: olympische Göttin mit kretischer Vergangenheit. Die einstige Schlangengöttin kam durch Zeus' Kopfgeburt verjüngt nochmals zur Welt und trägt seither die Schlange nur noch im Wappen. Als Schutzgöttin half sie Perseus beim Mord an der schlangenhaarigen
-->Medusa, deren Haupt seither ihren Schild ziert.

P'an-lung

: Bezeichnung für chinesische Jungdrachen, ehe sie flügge geworden sind.

Paradiesschlange

: nach christlicher Auffassung verführte sie Eva zum Raub der verbotenen Frucht vom Paradiesbaum und ist niemand anderes als der
-->Satan; nach zahlreichen älteren Mythen
(-->Ningizzida) ist Eva allerdings die Göttin des Gartens und die Schlange ihr Gemahl. Auch die buddhistische Paradiesschlange
-->Mucalinda ist frei von Sünde, ebenso
-->Ladon, der drachengestaltige Wächter im griechischen Garten der Hesperiden. Nach gnostischer Auffassung ist die Paradiesschlange ein vom wahren Himmelsgott gesandter Lichtdrache; er soll die Menschen bereden, das Gesetz des Demiurgen
-->Jahwe zu brechen, der nach dieser Lesart mit Satan identisch ist, während sich in Jesus die wiedergekehrte Paradiesschlange verkörpert
(-->Hydra, Nechuschtan).

Phorkys und Keto

: aus dem Inzest dieses griechischen Geschwisterpaars gingen sämtliche vorolympischen Ungeheuer hervor: Graien, Schlangendrachen und Gorgonen.

Python

: griechische Riesendrachin, die das Orakel der
-->Gaia in Pytho, dem späteren Delphi, bewachte. Sie wurde von Apollon erschlagen und in eine Felsspalte geworfen. Die von ihrem Leichnam aufsteigenden Gase versetzten die über der Spalte kauernden Seherinnen in visionäre Trance. Zur Besänftigung der Gaia erhielten die Orakelwächterinnen den Namen Pythia

Roter Drache

: chinesischer Feuerdrache; im Goldenen Zeitalter brachte er in Gestalt des Gottkaisers
-->Fu Hi den Menschen das Feuer.

Sah

: chinesischer Drache zu Fuß.

Sankhapala

: einer der Schlangendrachenkönige
(-->Nagarajas), die nach indischer Prophezeiung der künftige Buddha sein werden
(-->Bhuridatta, Champaka).

Satan, Satansdrache

: nach biblischer Auffassung der vom Erzengel
-->Michael aus dem Himmel gestürzte Aufrührer-Engel Luzifer sowie dessen höllische Regimenter; nach gnostisch-ophitischer Anschauung der Deus inversus des Demiurgen
-->Jahwe. Sein großes Vorbild ist der zoroastrische Höllengott
-->Angra Mainyu; aber nach christlichem Dogma darf er die Bösewichtrolle nicht auf eigene Rechnung spielen.

Saudrache

: bayerischer schweinsköpfiger
-->Kometendrache.

Schatzdrache

: unterirdisch oder in Höhlen hausender, meist vielköpfiger, stets feuerspeiender Drache, der unermeßliche Gold- und Edelsteinschätze bewacht
(-->Diamantener Drache, Fafnir).

Schwarzer Drache

: der Wolkenbruch- und Unwetterdrache Chinas, doch zugleich ein Drache von unergründlicher Weisheit, was wir auch daraus ersehen, daß er den erleuchteten Konfuzius zeugte.

Seraph

: hebräisches Urwort ("Brennen"), das Engel ebenso wie Drachen bezeichnet.

Sintflut

: Diese frühe Flutkatastrophe wurde nach apokryphem Zeugnis durch Drachensöhne
-->Jahwes ausgelöst, entstand nach germanischer Anschauung durch einen Blutschwall aus dem Leichnam des massakrierten Urhermaphroditen Ymir und wurde nach chinesischer Überzeugung mit Hilfe des Retterdrachen
-->Ying-lung behoben, der mit seinen diamantenen Schwingen Flußbetten in die Erde furchte.

Sito

: wie die
-->Midgardschlange oder
-->Ouroboros schließt auch dieser erdumgürtende
-->Meerdrache Ägyptens den hermaphroditischen Zauberkreis, indem er sich in den Schwanz beißt.

Stoorworm

: altsächsischer einäugiger
-->Lindwurm.

Tatzelwurm

: schlangenförmiger zentraleuropäischer Drache mit vier Füßen (Tatzen), haust überwiegend in Hochgebirgen und dunklen Wäldern. Obwohl nur knapp einen Meter lang, setzt der Tatzelwurm mit Riesensprüngen seinen Opfern nach und greift alles an, was sich ihm nähert. Zuletzt 1935 bei Meinringen fotografiert.

Tehom

: althebräische Urdrachin, die gestaltlose Urflut
(-->Leviathan, Tiamat).

Teiresias

: griechischer Seher und Hermaphrodit. Er beobachtete zwei sich paarende Schlangen - das Drachenurbild -, schlug mit dem Stock dazwischen und wurde zur Strafe in eine Frau verwandelt. Sieben Jahre später versetzten ihn die Schlangen wieder in einen männlichen Körper. Die so erworbene androgyne Drachenweisheit hatte er selbst den Göttern voraus.

Tiamat

: altbabylonische Urdrachin, hermaphroditische Allerzeugende und Allgebärende. Die "Mutter des Abgrundes" wird von Sonnengott
-->Marduk in Stücke gehackt, aus denen er Himmel und Erde formt.

Track

: altdeutsch für "Drache".

Tristan

: er wollte Isolde und bekam einen Drachen vors Schwert, dem er Leben und Zunge raubte. Dann unterschlug der geige Truchseß das Drachenhaupt, während der Recke, vom Drachenhauch matt, im Tümpel saß. Als Preis für die Drachentötung war Isolde ausgesetzt; bei der Endausscheidung hielt der Truchseß den Schädel, Tristan die Zunge hoch und die Prinzessin wählte die Zunge. Eine seltsame Drachensage, deren Held zwar den Drachen - Inbegriff des Wassers - bekämpft, aber seinerseits häufiger im Wasser sitzt als in trockenen Kleidern steht.

Tung Fu: kaiserlicher Drachenwärter während der mythischen Shun-Ara; er wurde vom chinesischen Kaiser in den Adelsstand erhoben, da er sich durch überplanmäßige Drachenvermehrung hervortat.

Typhon

: hundertköpfiger griechischer Drache, sohn der
-->Gaia und von dieser gegen Zeus in die Schlacht geschickt. Der Olympier warf dem fliehenden Typhon Sizilien auf den kopf; doch vorher gelang es dem Drachen noch, mit der schönen Halbdrachin
-->Echidna Drachennachkommen wie
-->Ladon und
-->Python zu zeugen.

Varuna

: vedisch-indischer Obergott aller
-->Nagas, Herrscher über sämtliche Gewässer.

Vasuki

: indischer Nagakönig
(-->Nagaraja) und Schutzgott des alten Königtums Delhi. Nach kühneren Legenden ruht die komplette Erde auf einem der Häupter dieser majestätischen Drachenschlange. Verlagert sie die Welt auf einen anderen Kopf, so bebt die Erde.

Vritra

: indischer Urdrachen-Hermaphrodit
(-->Atman).Als der vedische Sonnengott
-->Indra ins Hindustal eindringt, wird Vritra in einem furchtbaren Kampf erschlagen, aber später stellt sich heraus, daß die Drachin unter dem Schutz von Gott Brahma steht, dem sich Indra beugen muß.

Wanapu puntu

: der magische Drache der australischen Aborigines-Frauen; er entsteht, indem aus Schamhaaren eine Schnur geknüpft wird, mit der die Medizinfrau tanzt. Anschließend schluckt sie die Schnur hinunter, die sich in ihrem Magen in eine Schlange verwandelt, erbrochen und in Wasser gelegt wird, bis aus ihr Wanapu puntu gewachsen ist. In magischer Trance wird der Drache zu einer Wolke, auf der die Frauen des Stammes durch die Lüfte reiten. Es geht also auch ohne Besen.

Wasserdrache

: "Wasser" und "Drache" werden vielfach synonym gebraucht, und zwar sowohl in drachenfeindlichen wie in Drachen verehrenden Kulturen.
(-->Alpendrache, Blauer Drache, Grüner Drache, Leviathan, Meerdrache, Nebeldrache, Schwarzer Drache, Tehom, Tiamat, Varuna, Vasuki).

Winterdrache

: nordischer Eisdrache, unter dessen funkelnd weißem Panzer unversehens Flammen empor lodern.

Yamato-no-orochi

: japanische achtgablige Riesenschlange. Sie frißt sieben von acht Töchtern des Erdgötterpaares auf, ehe Windgott Susa-no-o sie mit List und Schwert zur Strecke bringt. Zum Dank erhält er die achte Tochter, die er in einen Kamm verwandelt und sich in den erlauchten Schopf steckt.

Yao

: 1. bedeutendster chinesischer Gottkaiser des Goldenen Zeiltalters, Sohn des Roten Drachen und Gottkaisers
-->Fu Hi, folglich ein Halbdrache; 2. allgemeine Bezeichnung für alle fliegenden Drachen Chinas.

Ying-lung

: 1. geflügelter chinesischer Drache; 2.
-->Diamantener chinesischer Retterdrache, der Gott
-->Yü nach der Sintflut half, die Erde wieder urbar zu machen.

: chinesischer Gott und Kaiser des goldenen Zeitalters; seine größte Tat war die Bekämpfung der Sintflut nach Maßgabe des von Tien Ti, des Herrn des Himmels, übermittelten Planes. Ohne den
-->Diamantenen Drachen
-->Ying-lung aber wäre selbst Yü an den Fluten gescheitert.

Zervan Akarana

: "die unendliche Zeit"; drachengestaltiger oberster Gott des Mithraismus.

Zu

: der sumerische Drache soll die Gesetzestafeln des Universums von Enlil, dem obersten Gott, gestohlen haben, der daraufhin dem Sonnengott Ninurta befiehlt, den Drachen zu töten. Das Schlachtmuster ist dasselbe wie beim Kampf
-->Marduks gegen
-->Tiamat oder
-->Indras gegen
-->Vritra.

Dieses Glossar stammt aus der Diplomarbeit von Monika Weber (siehe Dracologie). Es enthält einige Namen, die sonst nicht genannt sin. Sie können nach Begriffe suchen, wenn Sie die Tasten "STRG + F " drücken.



Apophis:

Auch Apep genannt; ägyptische Schlange der Unterwelt; wird manchmal auch als vielköpfiger Drache dargestellt; wird jeden Morgen von Seth zerstückelt.

Asag:

Sumerisches Meeresungeheuer; wurde vom Kämpfergott Ninurta besiegt.

Der Drache von Babylon:

Lebte am Hof des Königs Astyages von Babylon; bekam Opfer; der Prophet Daniel tötete ihn mit einer Kugel aus Pech, Fett und Haaren, die er dem Drachen zu fressen gab; der Drache explodierte daraufhin.

Delphyne:

Griechische Drachin; tritt in manchen Sagen an die Stelle des Python; soll von Apoll erschlagen worden sein; er soll an dem Platz, an dem sie lebte das Orakel von Delphi errichtet haben.

Drac:

Französischer Drache; soll im 13. Jahrhundert in der Rhone gelebt haben; nach ihm soll die Stadt Draguignan benannt worden sein. Der Lindwurm von Ecklak:

Soll unter der Kirche von Ecklak gehaust haben; raubte das Vieh der ganzen Umgebung; daraufhin zog man ein Stierkalb drei Jahre lang mit neugemolkener Milch und Semmelbrot auf, das den Lindwurm mit seinen Hörnern dann besiegte, aber selbst an den Wunden starb.

Fafnir-

Auch Fafner; Drache aus dem Nibelungenlied; wurde von Siegfried erschlagen; in manchen Versionen der Sage ist er ein verwandelter Zwerg; hortet einen riesigen Schatz; wer sein Herz ißt, versteht die Sprache der Vögel und sein Blut macht unverwundbar; in manchen Erzählungen wird Siegfried nicht durch das Blut Fafnirs, sondern durch das Blut eines Lindwurmes unverwundbar, den er vorher getötet haben soll.

Frau Mahlzahn:

Böse Drachin aus Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" ; entführte kleine Kinder um sie in ihrer Schule zu quälen; wurde von Jim und Lukas überwunden und nach China gebracht; verwandelte sich in den goldenen Drachen der Weisheit und half Jim, seine Herkunft zu klären.

Fuchur:

Glücksdrache aus Michael Endes "Unendliche Geschichte ; rosafarbener gefiederter Drache; fliegt ohne Flügel; bringt seinen Freunden Glück

Grendl

Drachenartiges Ungeheuer des Beowulf-Epos; wurde von Beowulf erschlagen; der Held erschlug dann noch Grendls Mutter, eine Seedrachin; Beowulf starb, als er einen Drachen tötete, der einen Grabhügel bewachte, an einer Verletzung.

Gorynytsch:

russischer Drache; soll im 11. Jahrhundert in der Gegend von Kiew gelebt haben; wurde von Dobrynja erschlagen.

Hydra:

Griechisches vielköpfiges Schlangenungeheuer; in der Kunst die Urmutter aller Drachen; wurde von Herakles erschlagen.

IIIuyanka:

Drache der Hethiter; zweitmächtigster Gott; wurde von Tesup erschlagen

Jörm ungandar:

Die Midgardschlange; konnte sich um die ganze Welt wickeln; wurde von Thor gefangen und aus dem Meer gezogen, aber die Kette riß bevor er sie erschlagen konnte.

Kur:

Sumerisches Ungeheuer; ca. 2000 v. Chr. ; von Enki besiegt.

Labbu:

Sumerischer Meerdrache; von Tishpak besiegt.

Ladon:

Vielköpfiges griechisches Schlangenmonster; bewachte die goldenen Äpfel der Hesperiden.

Der Lambton Wurm:

Der junge Herr von Lambton angelte an einem Sonntag und zog einen häßlichen Wurm aus dem Fluß. Er warf ihn in einen Brunnen, wo er zu einem gräßlichen Lindwurm heranwuchs. Der junge Lambton zog mit den Kreuzrittern aus, und der Wurm verheerte das Land. Die Bewohner von Lambton versuchten ihn zu beruhigen, indem sie ihm sieben Jahre lang jeden Abend die Milch von neun Kühen zu trinken gaben. Niemand konnte den Lindwurm besiegen. Eine Weise Frau riet dem jungen Lambton sich Speerspitzen an seine Rüstung schmieden zu lassen, außerdem müßte er, wenn der Wurm erlegt wäre, das erste Wesen töten, das ihm begegnete. Er gab Befehl, daß man einen Hund herauslassen sollte, wenn er den Lindwurm erschlagen hätte. Der Lindwurm wand sich um den jungen Mann und spießte sich so selbst auf. Hinterher vergaßen die Diener den Hund hinauszulassen, und er sah als ersten seinen Vater. Er tötete trotzdem den Hund, aber es half nichts mehr. Für neun Generationen starb keiner der Herren von Lambton in seinem Bett. Der letzte Herr von Lambton soll jetzt vor nicht ganz 150 Jahren gestorben sein.

Leviathan:

Biblischer Meeresdrache; von ihm wird im Buch Hiob berichtet; nach dem jüngsten Tag soll Gott ihn erschlagen.

Der Drache von Lindberg bei Battelsdorf:

Dieser Drache konnte mit Gewalt nicht besiegt werden. Man füllte deshalb ein frischgeschlachtetes Kalb mit ungelöschtem Kalk. Der Drache fraß es und als er daraufhin trank geriet der Kalk in Brand und das Ungeheuer zerplatzte.

Lung:

Bezeichnung für den chinesischen Drachen; er hat neun Ähnlichkeiten: den Kopf eines Kamels, das Geweih eines Hirsches, die Augen eines Hasen, die Ohren eines Stieres, den Nacken einer Schlange, einen Bauch wie der Frosch, Klauen wie der Adler, Pranken wie der Tiger und 81 Karpfenschuppen. Er hat eine Stimme wie ein schlagender Gong und trägt immer eine glänzende Perle bei sich. Fliegen kann er nur mit dem

oh shan

der göttlichen Krone, die wie ein hölzerner Zollstabaussieht. Der Drachenkönig heißt Lung Wang und wird am 13. Tag des sechsten Monats gefeiert.

Mester Stoorworm:

Ein einäugiger Lindwurm; reichte um die halbe Erde; als er starb wurden seine Zähne zu den Shetland-, Orkney- und Faroes-lnseln, seine Zunge bildete die eine Hälfte der Mondsichel und aus seinem gekrümmten Leib entstand Island.

Mokele-mbembe:

Afrikanisches, drachenähnliches Fabeltier; wird manchmal mit dem Sirrush verglichen.

Ni dh ögg:

Drache der den Weltenbaum Yggdrasil annagt.

Python:

Griechischer Drache der Finsternis, wurde vom Lichtgott Apoll erschlagen.

Sirrush:

Bezeichnung des Drachen auf dem Ishtar-Tor; lange Zeit für ein reales, wenn auch ausgestorbenes Tier gehalten.

Der häßliche, gräßliche Wurm vom Spindelstein:

Margaret Wynd von Bamborough wurde von ihrer Stiefmutter in einen schrecklichen Lindwurm verwandelt. In dieser Gestalt sollte sie ihren Bruder an der Rückkehr hindern, aber die Geschwisterliebe war stärker, die beiden erkannten einander und der Bruder erlöste Margaret. Die Stiefmutter wurde zur Strafe in eine Kröte verwandelt.

Der Drache von Stuttgart:

In Stuttgart hauste ein Drache im Keller eines Bierbrauers. Der Brauknecht tötete ihn, indem er ihm einen Spiegel vorhielt.

Takere-Piripiri

Drache aus der Sagenwelt der Maori auf Neuseeland; sieben Meter lange Echse; wurde mit Aalen gefüttert; tötete eines Tages zwei Kinder und wurde danach zum Menschenfresser; schließlich gefangen und erschlagen; in einer anderen Version der Sage wurde er hinterher als Festmahl zubereitet; man nimmt an, daß es sich um einen großen Waran handelte.

Tarasque:

Schrecklicher Drache; soll von der heiligen Martha durch ihren Glauben gezähmt worden sein und dann vom rachsüchtigen Volk erschlagen worden sein.

Tatzelwurm:

Österreichische Bezeichnung für einen Lindwurm; vierbeinige Schlange.

Tiamat:

Babylonische Urmutter der Götter und der Drachen; Partnerin von Apsu; als er von der Göttin Ea erschlagen wurde, verband sie sich mit dem Gott Kingu und erschuf Schlangen, Drachen und die Sphinx um sich an den Göttern zu rächen; sie wurde vom Gott Marduk erschlagen; Sie wird oft als Drachin dargestellt.

Typhon:

Griechisches Schlangenmonster; von Zeus erschlagen; Zeus stürzte den Ätna auf ihn; Gefährte der Echidna, die halb Frau, halb Schlange war; Vater von Kerberos, Hydra und Chimäre.

Verethra:

Auch Vritra genannt; iranischer Drache; repräsentiert die Regenwolken; wurde von Verethraghna erschlagen.

Vouivre:

Drache in den französischen Alpen; juwelengeschmückt; trug eine Perlenkrone und auf der Stirn einen blutroten Karfunkel als einziges Auge; wurde verwundbar, wenn er den Stein zum Trinken abnahm, aber es hat nie jemand gewagt das Juwel zu stehlen und den Drachen zu erschlagen.





Dieses Glossar stammt aus dem Buch "Fabeltiere, Von Drachen, Einhörnern und anderen mythischen Wesen" herausgegeben von John Cherry. Sie können nach Begriffe suchen, wenn Sie die Tasten "STRG + F " drücken.



Aigamuxa

menschenfressende Ungeheuer der namibischen Wüste, deren Augen sich nach hottentottischer Mythologie am Spann ihrer Füße befinden. Deshalb müssen sie zum Sehen einen Fuß hochhalten.

Ameisenlöwe

Mischwesen mit dem Vorderteil eines Löwen und der Hinterpartie einer großen Ameise, das weder Pflanzen noch Fleisch verzehren kann.

Amemait

eine Kombination aus Löwe, Krokodil und Flußpferd; in mittelalterlichen Bestiarien ein Symbol der Vergeltung.

Amphisbaena

eine Vogel-Schlange, die klassische Autoren als zweiköpfig beschreiben. Der eine Kopf sitzt am Ende des Schwanzes, so daß das Tier in beide Richtungen gleichzeitig blicken kann. Wenn der eine Kopf schläft, bleibt der andere wach.

Ananta

die endloses tausendköpfige göttliche Weltschlange der Hindu-Mythologie, auf deren endlosem Knäuel der Gott Vishnu im kosmischen Urozean ruht. Zeitweise nahm sie als Balarama, der Halbbruder Krishnas, menschliche Gestalt an; später speit sie giftiges Feuer, um die Schöpfung zu vernichten. Die Götter benutzen sie als Seil, um mit diesem den Ozean zur Bereitung von Amrita, dem Trank der Unsterblichkeit, zu quirlen.

Anzu

gigantischer löwenköpfiger Sturmvogel der Sumerer, auch Imdu-gud genannt, der den Göttern die Tafel des Schicksals stiehlt. Der Kriegsgott Ninurta verfolgt ihn bis zu seinem Nest auf einem unzugänglichen Berg, wo er den mächtigen Vogel schließlich mit einem Pfeilschuß ins Herz erlegt.

Aries

ein Widder der griechischen Mythologie, dessen Vater der Meeresgott Poseidon war. Sein dem Zeus geweihtes Vlies wurde in einem heiligen Hain zu Kolchis am Schwarzen Meer von einem Drachen bewacht, bis es dem Helden Jason, dem Führer der Argonauten, gelang, den Drachen zu überlisten und sich des Goldenen Vlieses zu bemächtigen. Anes wurde später zum Sternbild des Widders.

Audhumla

die Urkuh der germanischen Mythologie, die den ersten Menschen aus einem Salzblock leckte.

Bai ma

weißes chinesisches Pferd mit einem Horn, dem Schwanz eines Stiers und dem Gebrüll eines Tigers.

Baku

ein mächtiges Ungeheuer mit einem Elefantenleib, dem Schwanz eines Stiers und den Füßen eines Tigers, welches sich von bösen Träumen nährt. In Japan gilt es als Talisman gegen die Pest.

Basilisk

eine Schlange, die in der Naturgeschichte des Plinius einen bläulichen Fleck in Form einer Krone auf der Stirn trägt und später von den Christen als Symbol des Antichrist angesehen wurde. In mittelalterlichen Bestiarien erscheint er als König der Schlangen; er besitzt den Schwanz einer Schlange sowie Kopf, Füße und Flügel eines Hahns. Es hieß, er schlüpfe aus dem Ei eines Hahns, das von einer Kröte oder einer Schlange ausgebrütet werde. Sein Blick ist tödlich, kann aber durch einen Spiegel oder einen polierten Schild auf das Tier zurückgeworfen werden.

Bibi

in China ein geflügelter Fuchs, dessen Schrei dem einer Wildgans ähnelt.

Bixie

ein geflügeltes chinesisches Ungeheuer, das der Chimäre ähnelt. Es besitzt ein oder zwei Hörner sowie Körper und Schwanz eines kleinen Löwen.

chinesisches Pferd, welches ein Horn und die Zähne und Klauen eines Tigers besitzt; sein Körper ist weiß, der Schwanz schwarz. Das Tier ist gegen Waffen unempfindlich; es macht ein Geräusch wie eine Trommel.

Bonnacon

ein asiatisches Ungeheuer mit dem Körper eines Pferdes, dem Kopf eines Stiers und riesigen krummen Hörnern. Das Tier verteidigt sich, indem es ein Feuer schnaubt, das alles verbrennt, was es berührt.

Bukentauros

Stiermensch, ein Wächter mit Kopf und Oberkörper eines Menschen, mit Unterkörper und Hörnern eines Stiers (vgl. auch Lamassu, Minotauros).

Caladrius

weißer Vogel, dem im Mittelalter die Gabe der Weissagung zugesprochen wurde. Wenn er einen Kranken sieht, der genesen soll, kann er die Krankheit auf sich ziehen und fliegt dann davon; wenn er aber jemanden erblickt, der sterben muß, wendet er den Kopf ab.

Callitrice

äthiopisches Mischwesen, halb Mensch, halb Ziege, mit Bart und breitem Schwanz.

Camazotz

eine mordende Fledermaus, im Maya-Epos Popol Vuh Gegner der Heldenzwillinge bei ihrem Abstieg in die Unterwelt.

Catoblepas oder Cathapleb

afrikanisches Tier, möglicherweise vom Gnu abgeleitet, das m den klassischen Schriften zur Naturgeschichte beschrieben wird. Es hält seinen Kopf zum Erdboden gesenkt; wer in seine Augen schaut, muß sofort sterben.

Chemosit

halb menschlicher, halb vogelartiger Dämon der Nandi in Ostafrika, der ein Bein und zwölf Hinterteile besitzt und sich vom Fleisch menschlicher Kinder nährt.

Chimäre

ein feuerspeiendes Ungeheuer mit dem Kopf eines Löwen, der Hinterpartie eines Drachen und dem Mittelabschnitt einer Ziege. Es heißt auch, die Chimäre habe drei Köpfe, einen von jedem dieser Tiere. Ihre Eltern sollen Echidna und Typhon gewesen sein. Sie lebte in Lykien und soll schließlich von dem griechischen Helden Bellerophon auf seinem Schlachtroß, dem geflügelten Pegasos, erschlagen worden sein (vgl. auch Bixie).

Da Aido Hwedo

Weltenschlange, Abkömmling der zwelgeschlechtlichen Schöpfergottheit Mawu-Lisa bei den Fön in Benin. Ihre 7000 Windungen stützen die Erde von oben und unten. Sie wird im Regenbogen sichtbar, der männliche Teil ist rot, der weibliche blau.

Damballah Wedo

mächtiger Schlangengott der Voodoo-Mythologie, er-scheint verschlungen mit seiner Frau Ayida als Regenbogen am Himmel über Haiti.

Delphyne

ein Drache mit dem Oberkörper einer Jungfrau, bewacht den seiner Sehnen und Muskeln beraubten Zeus während des Kriegs mit den Titanen und wird schließlich von Hermes und Pan überlistet, die Zeus seine Stärke zurückgeben.

Dzoavits

ein riesiges Ungeheuer in der Mythologie der Shoshonen in Nevada und Utah. Er stiehlt die zwei Kinder der Taube, wird aber schließlich vom Dachs überlistet.

Eber

mehrere ungeheure Eber verwüsteten griechische Landstriche und wurden von Helden getötet: Der Kalydonische Eber, den die Göttin Artemis aus Rache für die Vernachlässigung ihrer Verehrung in das Land schickte, wurde schließlich von Meleager erlegt; die riesige Sau Phaea verwüstete Krommyon, ehe sie von Theseus getötet wurde; Herakles' vierte Arbeit bestand darin, den Erymanthischen Eber zu fangen.

Echidna

Mischwesen der griechischen Mythologie, halb Schlange, halb Frau mit schönen Augen und einem Appetit nach rohem Fleisch. Aus der Verbindung mit Typhon Mutter des Kerberos, der Chimäre, der Lernäischen Hydra und anderer Wesen.

Empusa

seine Form veränderndes weibliches Gespenst, das im Hades, der griechischen Unterwelt, lebt und sich von Menschenfleisch ernährt. Am häufigsten erscheint sie bei Frauen und Kindern, oft in der Gestalt eines jungen Mädchens, um ihre Opfer zu sich zu locken.

Erichthonios

manchmal auch Erechtheus, Mischwesen, halb Mensch, halb Schlange. Sohn des griechischen Gottes Hephaistos und der Gaia (Erde). Als legendärer vierter König Athens richtete er die Panathenäen ein und erfand den vierspännigen Wagen, wofür er später als Fuhrmann unter die Sternbilder versetzt wurde.

Fafnir

giftiger Drache der altnordischen Mythologie, der den Schatz der Zwerge stiehlt und später von Sigurd (Siegfried) erschlagen wird.

Faun

hörnertragendes Mischwesen aus Mensch und Ziege. Wird mit der wilden Natur, der Fruchtbarkeit und der altrömischen Gottheit Faunus identifiziert (vgl. auch Pan, Satyr).

Fei-yi

chinesische Schlange mit einem Kopf, zwei Körpern, sechs Füßen und vier Flügeln.

Fenghuang

siehe Phönix.

Fenrir

wilder Wolf der altnordischen Mythologie, Sohn des Gottes Loki und einer Riesin. Mit einer unsichtbaren Kette angebunden, wird er sich beim Ragnaroekr, dem Weltuntergang, losreißen, die Sonne verschlingen und nach dem Mond schnappen, dann mit seinem Vater Loki am Endkampf teilnehmen und den Odin töten, bevor er selbst erschlagen wird (siehe auch Jormungandr).

Ga-gaah

eine weise Krähe, der göttliche Vogel bei den Irokesen im nordöstlichen Nordamerika, fliegt aus dem Königreich der Sonne mit einem Maiskorn in ihrem Ohr. Hahgwehdiyu, der gütige Schöpfergott, pflanzt die Saat in den Körper der Erdgöttin, wodurch diese Gabe zur Hauptnahrung der Menschen wird.

Gaja-simha

ein asiatisches Mischwesen aus Elefant und Löwe.

Garm

in der nordischen Mythologie ein Wachhund der Unterwelt.

Garuda

das Reittier des Hindugottes Vishnu. Als goldener Sonnenvogel, Vogel des Lebens und Feind aller Schlangen bezeichnet, hat er den Schnabel und die Schwingen eines Falken, den Körper, die Arme und Beine eines Menschen. Kambodschanische Tempel wurden so gebaut, als ruhten sie auf seinem Rücken.

Geryon

ein geflügelter Gigant mit drei, in der Taille zusammengewachsenen Oberkörpern. Seine Herde roter Rinder, die von dem zweiköpfigen, schlangenschwänzigen Hund Orthos (einem Bruder des Kerberos) gehütet werden, wird von Herakles als die zehnte seiner Arbeiten fortgetrieben.

Ghul

in arabischen Sagen ein Ungeheuer, das seine Gestalt verändern kann. Es haust an einsamen Stellen und stellt Reisenden nach, die es von seinen Gefährten weglockt, um sie anschließend zu verzehren.

Glaistig

Mischwesen, halb Frau, halb Ziege, aus dem schottischen Hochland. Obwohl sie im allgemeinen den Farmern gegenüber hilfsbereit sind, nehmen sie doch manchmal die Form eines bösen Wassergeistes an (vgl. auch Urisk).

Gorgonen

drei geflügelte, schlangenhaarige und scharfklauige weibliche Ungeheuer der griechischen Mythologie namens Stheno, Euryale und Medusa. Von diesen war allein Medusa sterblich und auch die häßlichste der drei, denn Athena rächte sich an ihr, weil sie mit dem Meeresgott Poseidon geschlafen hatte, und verwandelte ihr Haar in ein Schlangennest. Der Anblick der Medusa verwandelte den Betrachter in Stein. Der Held Perseus schlug ihr den Kopf ab, indem er nur ihr Spiegelbild in einem polierten Schild ansah.

Grendel

ein Ungeheuer im angelsächsischen Beowulf-Epos aus dem 7. Jh. "Grimm und gierig und schrecklich grausam", der "grausige Schleicher der Grenze, der Herrscher des Moors, des Fenns und der Feste", wird schließlich von dem Kriegerfürsten Beowulf erschlagen.

Hamsa

kambodschanischer Ganter, Reittier des Brahma.

Harpokrates

Mischwesen aus Mensch und Krokodil; eine griechische Version des ägyptischen Gottes Horus, als Kind dargestellt.

Harpyien

böse Dämonen der griechischen Mythologie, teils Frauen, teils Vögel. Alle Menschen, die spurlos verschwanden, sollten in die Klauen der Harpyien gefallen sein. Ursprünglich Personifikationen der Stürme und als schöne geflügelte Mädchen gebildet, wurden sie später als häßliche, laute Vögel mit den Klauen eines Geiers und Kopf und Brust einer Frau beschrieben. Geschickt, um die Schüsseln des Phineus mit ihrem Unrat zu beschmutzen, werden sie schließlich von Jason und den Argonauten vertrieben.

Hekatoncheires

drei Giganten der griechischen Mythologie mit hundert Armen und Schlangenbemen, die den Olympischen Göttern bei ihrem Kampf mit den Titanen helfen und später unter dem Ätna begraben werden.

Hemikynes

Menschen mit Hundeköpfen und -stimmen, die nach griechischer Quelle am Ufer des Schwarzen Meers lebten.

Hippogryph

Mischwesen aus Pferd und Greif.

Hippokampos

ein Seepferd der griechischen Mythologie, teils Pferd, teils Fisch, mit einem Schlangenschwanz. Dargestellt wurde es als Reittier der Nereide Thetis (der Mutter des Achill) und den Wagen des Meergottes Poseidon ziehend. Ähnliche Geschöpfe erscheinen auch bei den Etruskern und im indischen Gandhara. Das Tier wird auch Hydrippos genannt.

Holawaka

mythischer Vogel, der dem in Äthiopien lebenden Volk der Galia göttliche Botschaft brachte.

Höö

siehe Phönix.

Hyale

schwarzes oder gelbbraunes Tier von der Größe eines Flußpferds, beschrieben in der Naturgeschichte Plinius des Älteren. Es besitzt zwei Hörner, die es in jede Richtung drehen kann.

Hydra

vielköpfige Schlange (mit sieben, neun, fünfzig oder hundert Köpfen nach verschiedenen Beschreibungen), Nachkomme der Echidna und des Typhon. Als der Hera heiliges Geschöpf suchte sie die lernäischen Sümpfe heim. Schlug man ihr einen Kopf ab, wuchsen an seiner Stelle zwei neue nach. Schließlich wurde sie von Herakles als dessen zweite Arbeit mit Hilfe seines Neffen Iolaos getötet, indem dieser nach dem Abschlagen der Köpfe die Stümpfe mit Feuer versengte. Herakles tauchte danach seine Pfeile in das giftige Blut des Ungeheuers. Eine ähnliche Gestalt findet sich auch im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien (Musmahhu).

Hydrippos

siehe Hippokampos.

Ichthyokentaur

Meereskentaur des klassischen Altertums mit menschlichem Körper, der Brust und den Vorderbeinen eines Pferdes und einem Fischschwanz (siehe auch Kentaur).

Illuyankas

Drache, der von dem hethitischen Wettergott getötet wurde.

Imdugud

siehe Anzu.

Itherther

der erste Büffel, von dem nach Ansicht der Kabylen in Algerien alle wilden Tiere abstammen.

Jormungandr

Seeschlange der altnordischen Mythologie, aus der Verbindung des Gottes Loki mit einer Riesin. Sie liegt um die ganze feste Erde herum und beißt sich in den Schwanz. Beim Ragnaroekr, dem Weltuntergang, peitscht das wütende Ungetüm die Meere auf und bläst Giftwolken über Erde und Himmel. Beim Endkampf mit den Göttern wird sie von Thor erschlagen (siehe auch Fenrir).


Kalamakara

Mischbildung aus Löwe und Krokodil (siehe auch Makara).

Kaliya

vielköpfiger Schlangenkönig bei den Hindus, der im Fluß Yamuna lebte und von Krishna überwunden wurde, als dieser ein Knabe

Kanker

ein riesiger Krebs der griechischen Mythologie, den Hera absandte, um Herakles an der Tötung der Lernäischen Hydra zu hindern. Dieser kneift dem Helden mit seinen großen Scheren m die Fersen, wird aber von Herakles erschlagen und unter die Sternbilder versetzt.

Kappa

wilder japanischer Wassergeist, der zwar Menschenfleisch frißt, aber so höflich ist, daß man ihn besiegen kann, wenn man ihn dazu bringt, sich zu verbeugen. Seine Macht beruht nämlich auf einer Flüssigkeit, die er in einer tellerförmigen Vertiefung auf seinem Kopf trägt. Der ortsansässige Geist läßt sich auch dadurch besänftigen, daß man Gurken, eine seiner Lieblingsspeisen, ins Wasser wirft. Kappa, ein Roman Ryünosuke Akutagawas, erzählt von den Abenteuern eines Menschen im Land der Kappas.

Karkadann

islamische Mischbildung aus Nashorn und Einhorn.

Kentauren

Mischwesen mit dem Oberkörper eines Mannes und dem Unterkörper eines Pferdes. Üblicherweise werden Kentauren mit Sinnenlust und Unzüchtigkeit assoziiert, obwohl Chiron, der bekannteste Vertreter in der klassischen Mythologie, für seine Weisheit berühmt war und später als Bogenschütze unter die Sternbilder versetzt wurde. Ab dem zweiten Jahrtausend v. Chr. treten Kentauren auch in der mesopotamischen Kunst auf.

Kerberos

menschenköpfiger Hund, der die Pforten des Hades hütet, der griechischen Unterwelt. Als Sohn des Typhon und der Echidna wurden ihm zunächst fünfzig Köpfe zugeschrieben. Später galt er als dreiköpfiger Hund mit einer Mähne aus Schlangenköpfen und mit einem Schlangenschwanz. Orpheus lullt ihn mit seiner Leier in Schlaf, und Herakles schleppt ihn als zwölfte seiner Arbeiten lebend aus dem Hades.

Keren

schwarze geflügelte weibliche Wesen mit großen weißen Zähnen und spitzen Krallen, die Leichen in Stücke reißen und das Blut der Verwundeten und Toten trinken. In Homers Ilias sind sie Personifikationen des Todes und bei allen Schlachten zugegen, wo sie das Schicksal der Helden bestimmen. Später betrachtete man sie als die Rachegeister der Toten.

Kerynitische Hirschkuh

arkadische Hirschkuh mit goldenem Geweih und ehernen Füßen, der Göttin Artemis heilig, von Herakles als seine dritte Arbeit lebendig gefangen.

Kilin

siehe Qilin.

Kimat

der treue Hund des Donnergottes Kadaklan bei den Tingujanern im gebirgigen Inneren von Luzon, der nördlichsten Insel der Philippinen. Als Blitz beißt der Hund in Häuser, Bäume und Felder, immer dann, wenn sein göttlicher Herr eine besondere Zeremonie wünscht.

Kirin

japanisches Äquivalent zum chinesischen Qilin, ein machtvolles Glückssymbol.

Kitsune

japanischer Fuchs, der in der Tradition die Fähigkeit besitzt, seine Gestalt zu verändern, um Menschen zu betrügen und in die Irre zu führen. In einer Legende verrät sich eine wunderschöne Füchsin dadurch, daß ihr buschiger Schwanz unter dem Kimono hervorlugt. Ein freundlicherer Fuchs fungiert als Bote des Inari, des Gottes der reichen Ernte.

Klapperschlange

ein Hund der indianischen Mythologie, der dem Coyote gehört, dem listenreichen Gott. Sein Biß brachte zum ersten Mal Krankheit und Tod in die Welt.

Kraken

riesige Meeresungeheuer mit langen Tentakeln, die häufig von Seeleuten mit Inseln verwechselt werden. In Alfred Tennysons Gedicht "The Kraken" heißt es, sie schliefen "tief, tief drunten in den Abgründen der See".

Kriokamp

Mischwesen aus Widder und Fisch, ursprünglich ein Symbol des mesopotamischen Wassergottes.

Kriosphinx

widderköpfiger Löwe.

Kukulkan

gefiederte Schlange der Maya, möglicherweise verwandt mit dem Windgott und mit Quetzalcoatl, dem gefiederten Schlangengott der Azteken.

Ladon

hundertköpfiger Drache, Wächter bei den goldenen Äpfeln der Hesperiden (den Töchtern des Abends), die am Atlasgebirge, im äußersten Westen der Mittelmeerwelt, lebten). Der Drache wird von Herakles bei der Ausführung seiner elften Arbeit erschlagen, die darin bestand, drei der Äpfel zu stehlen.

Lamassu

menschenköpfige geflügelte Stiere und Löwen, als Wächterfiguren an den Türen assyrischer Tempel und Paläste (siehe auch Bukentauros).

Larnia

eine frauenköpfige, Kinder stehlende Schlange. In der klassischen Mythologie eine Geliebte des Zeus, die zum schlafunfähigen Ungeheuer wird, nachdem die eifersüchtige Hera jedes ihrer Kinder nach der Geburt getötet hat. Zeus verleiht der Lamia die Macht, ihre Augen nach Belieben herauszunehmen und wieder einzusetzen. Sie ist die Heldin einer Geschichte des Philostratos, die John Keats für sein Gedicht "Lamia" benutzte, worin eine schöne Frau von einem Philosophen als zerstörerisches Gespenst entlarvt wird. Lamien (im Plural) wurden später zu lüsternen, blutsaugenden Frauen, das antike Äquivalent des modernen Vampirs (siehe auch Mormo).

Leviathan

wörtlich: "gerollt"; große, schreckliche Seeschlange, im Buch Hiob beschrieben: "Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faules Holz. [. . .] Er macht, daß der tiefe See siedet wie ein Topf." Von den Christen des Mittelalters wurde er als der "König aller Kinder des Hochmuts" angesehen und mit der Hölle identifiziert; sein gigantisches Maul war der Höllenrachen.

Ling yu

chinesischer Fisch mit menschlichem Antlitz sowie menschlichen Armen und Beinen.

Long

Drache der chinesischen Folklore, wohltätiger Bringer des Regens und Herrscher über die Wasser der Wolken, der Flüsse, Sümpfe, Seen und Meere. Er besaß "das Geweih eines Hirschs, den Kopf eines Kamels, die Augen eines Dämons, das Genick einer Schlange, die Schuppen eines Fischs, die Klauen eines Adlers, die Pfoten eines Tigers, die Ohren eines Bullen und die langen Schnurrhaare einer Katze".

Lotan

eine ungeheure urweltliche Schlange oder ein Drache, die bzw. der von Baal, dem mächtigen jungen Vegetationsgott der alten kanaanitischen Mythologie, erschlagen wurde, der auch Gegenstand der mythologischen Texte von Ugarit ist.

Makara

südostasiatisches Wassertier, manchmal das Reittier einer Wassergöttin mit einem gekrümmten Eidechsenkörper und den Kiefern eines Krokodils (siehe auch Kalamakara).

Manticora

wildes Untier, zuerst von dem griechischen Reisenden Ktesias beschrieben. Es besitzt den Körper eines Löwen, aber das Gesicht und die Ohren eines Menschen, drei Reihen Zähne in Ober- und Unterkiefer und giftige Stacheln an seinem Schwanz, die es wie Pfeile abschießen kann.

Meerjungfrauen

halbmenschliche Meeresbewohner mit dem Oberkörper schöner Frauen und Fischschwänzen. Die männlichen Pendants heißen Wassermänner oder Tritonen.

Minotauros

Stiermensch, Sohn der Pasiphae (einer Schwester der Zauberin Kirke und Gemahlin des Königs Minos von Kreta) und eines herrlichen weißen Stiers. Dieser war dem Meeresgott Poseidon geweiht, doch Minos unterließ es, ihn dem Gott zu opfern. Aus Rache ließ Poseidon die Pasiphae in eine unnatürliche sexuelle Begierde nach dem Tier verfallen. Minos sperrte den Minotauros in das Labyrinth, einen unterirdischen Irrgarten, den der geniale Baumeister Daidalos errichtete. Dort verschlang er jedes Jahr sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge, die der König als Tribut von den Athenern forderte. Schließlich gelingt es Theseus, dem Sohn des Athener Königs, den Minotauros zu besiegen und zu töten. Dabei bediente er sich eines Fadens, den ihm Ariadne, die Tochter des Minos, gab, mit dessen Hilfe er den Ausgang aus dem Irrgarten fand (siehe auch Bukentauros).

Mokele-Mbembe

höhlenbewohnendes Tier von der Größe eines Elefanten, mit langem Hals, einem einzelnen Horn oder Zahn sowie einem starken, schlangenartigen Schwanz, von dessen Existenz frühe europäische Besucher Westafrikas berichten.

Mormo

weibliches Ungeheuer, mit dem man Kinder erschreckt. Angeblich beißt es in die Beine unartiger Kinder und macht sie auf diese Weise lahm (siehe auch Lamia).

Mushussu

"Wütende Schlange" oder Schlangendrachen; eines aus der Armee von Untieren der mesopotamischen Mythologie, das der Urdrache Tiamat hervorbrachte und das schließlich vom Gott Marduk besiegt wurde.

Musmahhu

siebenköpfiges Schlangenmonster aus Mesopotamien (siehe auch Hydra).

Nagas

halbgötthche, vielköpfige Wasserschlangen bei den Hindus, mit menschlichem Gesicht und einem Schöpf. Der Hals ist kobraartig verbrei-tert. Diese Schlangen hüten Schätze und esoterisches Wissen. In der Tempelarchitektur dienen sie als Wächterfiguren an den Portalen von Schreinen. Sie leben in Unterwasserparadiesen auf dem Grund von Flüssen und Seen, wo sie glanzvolle, juwelenschimmernde Paläste voller Gesang und Tanz bewohnen.

Nandi

milchweißer Stier, Wächter vierfüßiger Tiere und Reittier des Gottes Shiva.

Nemeischer Löwe

ein ungeheurer Löwe mit einer harten und undurchdringlichen Haut, Abkömmling der Echidna und des Typhon, den Herakles als erste seiner zwölf Arbeiten tötet. Das Fell des Löwen trug Herakles später über der Schulter.

Nialyod

Regenbogenschlange und Urmutter des Kunwinjku-Clans bei den australischen Ureinwohnern. Von ihrem Wasserloch aus verschlingt sie Menschen und spuckt sie anschließend als Erscheinungsformen der Landschaft wieder aus.

Nidhoggr

Drache der altnordischen Mythologie, "der voller Haß Beißende" benagt ständig eine der Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil.

Nue

monströses japanisches Tier mit dem Körper eines Dachses, dem Kopf eines Affen, den Pfoten eines Tigers und dem Schwanz einer Schlange; wird von dem Krieger Minamoto no Yorimasa getötet, als sein Heulen und Kratzen den Kaiser im Schlaf stört.

Oni

Dämonen des japanischen Shintoismus, die mit Krankheit, Unglück und Mißgeschick assoziiert werden. Ihre Erscheinung ist im Wesentlichen menschlich, doch können sie fliegen und haben drei Augen, einen breiten Mund, Hörner und drei scharfe Klauen an Händen und Füßen.

Opinicus

greifenartiges Tier mit dem Körper und den Beinen eines Löwen, mit Kopf, Hals und Schwingen eines Adlers und dem Schwanz eines Kamels. Manchmal wird es auch ohne Flügel dargestellt.

Pan

griechischer Gott der Schafherden und Hirten. Ein Sohn des Hermes mit spitzen Ohren und den Hörnern und Beinen einer Ziege. In Verbindung mit Fruchtbarkeit stehend, hat er manche lüsterne Eigenschaft mit den Kentauren gemeinsam. Erfinder der Syrinx (der aus Rohr gefertigten Panflöte). Er suchte Höhlen und einsame ländliche Orte auf, wo er bei Tieren und Menschen eine plötzliche grundlose Furcht, die Panik, hervorgerufen haben soll (siehe auch Faun, Satyr).

Pazuzu

ein assyrischer Dämon, teilweise menschlich, aber mit den Flügeln, Hörnern und Klauen eines Vogels, sowie den Pfoten eines Löwen; wurde mit Stürmen assoziiert und galt als Vorbote von Krankheiten.

Pegasus

Flügelpferd der griechischen Mythologie, das aus dem Blut der Gorgone Medusa entstanden sein soll, nachdem Perseus dieser den Kopf abgeschlagen hatte. Der Heros Bellerophon zähmt ihn mit goldenem Zaumzeug und reitet ihn im Kampf gegen die Chimäre. Später versuchte der Held, auf dem Pegasus bis in den Himmel hinaufzureiten, doch Zeus sandte eine Bremse, die das Pferd stach, worauf Bellerophon abgeworfen wurde. Das Flügelpferd erscheint etwa im 13. Jh. v. Chr. auch in Mesopotamien.

Phönix

ein Vogel der antiken ägyptischen Mythologie, der im klassischen Altertum zu einem Symbol der Unsterblichkeit und Auferstehung wurde. Nachdem er fünfhundert Jahre gelebt hat, soll er sich in der arabischen Wüste auf einem Stoß aromatischer Zweige und Gewürze selbst verbrennen, worauf aus seiner Asche sofort ein neuer Phönix steigt. Auf Gedenkmünzen der spätrömischen Kaiserzeit repräsentiert der Phönix die ewige Stadt Rom; westliche Quellen beschreiben ihn als von der Größe eines Adlers, mit glänzend goldenem Gefieder und einer melodischen stimme. In China ist der Phönix (fenghuang) ein Wesen, dessen seltenes Auftreten ein bedeutendes Ereignis vorhersagt. Als verbreitetes dekoratives Motiv trägt er als ein Symbol von Frieden und Reichtum glücksverheißende Attribute und wird mit der Kaiserin und dem weiblichen Prinzip Yin assoziiert. In Japan verbindet sein Name (hoo) zwei chinesische Zeichen: ho (männlich) und o (weiblich), was seine Bisexualität andeutet. Der Vogel soll nur zu Zeiten einer Frieden und Wohlstand bringenden Regierung erscheinen. In Tibet wird er als ein Pärchen aus Weibchen und Männchen dargestellt, das eine kleine Pfingstrose hält, ein nationales Symbol. Als ab dem 13. Jh. die Mongolen sich in der islamischen Welt festsetzten, wurde der Phönix dort mit dem persischen Simurgh verbunden.

Python

eine ungeheure Schlange der griechischen Mythologie, Sproß der Gaia (Erde). Sie versucht Leto anzugreifen, als diese mit dem Zwillingspaar Apollon und Artemis schwanger geht, deren Vater Zeus ist. Sie wird dann von Apollon aus Rache getötet, der daraufhin die Pythischen Spiele begründet und den Beinamen Pythius erhält.

Qilin

auch Ch'ilin, chinesisches Einhorn, eine gute und freundliche Kreatur, die mit dem Yin-Yang verbunden ist, den beiden Kräften, die zusammenhängen und den chinesischen Kosmos aufrechterhalten. Nach einer Legende soll bei der Geburt des Konfuzius im Jahre 551 v. Chr. ein Qilin erschienen sein und ein Stück Jade ausgespuckt haben, auf dem geschrieben stand, der Philosoph werde ein ungekrönter Kaiser sein (siehe auch Kirin).

Qingu

in der sumerischen Mythologie Anführer der Armee aus Ungeheuern, die von dem Urdrachen Tiamat hervorgebracht und von dem Gott Marduk besiegt wurden.

Rakhsh

ein übernatürlich starkes Pferd, das treue Reittier des legendären persischen Helden Rostam.

Ruch oder Roch

in der arabischen Tradition ein riesiger Sturmvogel, stark genug, um Elefanten fortzutragen.

Salamander

ein kleines, giftiges, eidechsenförmiges Tier, dem die übernatürliche Fähigkeit zugesprochen wurde, unbeschadet durch Feuer zu gehen, weil sein eigener Körper als sehr kalt galt.

Sasabonsam

ein haariges Waldungeheuer der Ashanti in Westafrika mit großen, blutunterlaufenen Augen, dessen Füße in beide Richtungen deuten. Er sitzt in den hohen Ästen von Bäumen und läßt seine langen Beine herunterbaumeln, um unachtsame Jäger zu fangen.

Satyr

in der griechischen Mythologie halb menschliche, halb ziegenartige Wesen der Wildnis. Ihre Wünsche und ihr Verhalten sind tierisch; sie wer-den mit Dionysos, mit Wein, Orgien und Wollust assoziiert. Der Satyr Marsyas tritt mit Apollon in einen musikalischen Wettstreit ein und wird geschunden, als er ihn verliert (siehe auch Faun, Pan).

Shan hui

chinesischer Berghund mit menschlichem Gesicht.

Shang yang

ein Vogel mit nur einem Bein, der nach chinesischer Legende Wasser aus den Flüssen in seinem Schnabel aufnimmt und ihn als Regen ausspeit.

Shokuin

menschengesichtiger Drache mit einem über 300 Kilometer langen roten, schuppenbesetzten Körper, einem großen roten Maul, Hörnern, einem Pferdeschwanz, Hufen an den Hinter- und Klauen an den Vorderbeinen. In der japanischen Mythologie bringt sein Schlaf die Nacht und sein Erwachen den Tag; sein Einatmen verursacht den Sommer und sein Ausatmen den Winter.

Simurgh

persisches Mischwesen, gebildet aus einem großen Vogel und einem Hund oder einem Löwen; auch Senmurv genannt, wird zuweilen mit dem Phönix assoziiert.

Sirenen

Frauen, Vogelfrauen oder Meerjungfrauen der griechischen Mythologie. Sie singen und spielen so schöne Musik, daß die Seeleute, unachtsam geworden, an den Felsen bei ihrer Insel Schiffbruch erleiden. Odysseus entkam ihnen, indem er die Ohren seiner Mannschaft mit Wachs verstopfte und sich selbst an den Mast seines Schiffes binden ließ. Als sie sich schließlich von der Musik des Orpheus, der mit den Argonauten bei ihnen vorbeisegelte, übertroffen sahen, stürzten sie sich ins Meer und wurden in Felsklippen verwandelt.

Skorpionmenschen

von der Taille aufwärts menschlich, aber mit dem Unterkörper eines Skorpions, bewachen sie im mesopotamischen Gilgameschepos den Zugang zum Berg Khumbaba.

Skylla

sechsköpfiges Meeresungeheuer der griechischen Mythologie mit drei Reihen von Zähnen und zwölf Beinen. Von der Taille abwärts be-steht die Skylla aus ständig bellenden Hunden. Durch die eifersüchtige Zauberin Kirke wurde sie aus einer schönen Frau in dieses Ungeheuer verwandelt; sie lebt m einer Höhle an der italienischen Küste bei der Straße von Messina, gegenüber der Charybdis, einem gefährlichen Strudel, und schnappt nichtsahnende Seeleute mit ihren sechs Mäulern von ihren Schiffen.

Sleipnir

achtbeiniges Pferd des altnordischen Gottes Odin.

Steinbock

ursprünglich in der griechischen Mythologie eine weibliche Ziege namens Amalthea, die den Zeus säugte, als er vor seinem Vater Kronos versteckt werden mußte. Als Lohn wird sie schließlich unter die Sternbilder versetzt. Eines ihrer Hörner schenkt Zeus den Nymphen, die halfen, ihn aufzuziehen. Dieses Horn wurde zu einem Symbol der Fruchtbarkeit und des Überflusses, das als Cornucopia oder Füllhorn be-kannt ist.

Stiermensch

siehe Bukentauros, Lamassu, Minotauros.

Stymphaliden

Vogelungeheuer der griechischen Mythologie mit ehernen Klauen, Schwingen und Schnäbeln, die ihre Federn als Pfeile abschie-ßen und sich von Menschenfleisch nähren. Sie werden schließlich von Herakles als sechste seiner Arbeiten getötet.

Taotie

chinesisches dekoratives Motiv, bestehend aus einem Gesicht (in den frühesten Beispielen nur aus Augen) mit Hörnern und Klauen; ähnelt vielen anderen realen oder imaginären Tieren, ohne ihnen genau zu entsprechen.

Teeiget

riesiges vierbeiniges, menschenfressendes Tier mit dem Geweih eines Hirsches bei den Navajo in Arizona, wird schließlich von dem Helden Nayenezgani besiegt.

Tengu

böswillige und prahlerische geflügelte Dämonen in der japanischen Mythologie, entweder halb menschlich mit extrem langen Nasen und den Schwingen und Klauen großer Adler oder gänzlich vogelartig. Berüchtigt für ihre Wut und ihr drohendes Verhalten, werden sie häufig mit der Fechtkunst assoziiert.

Tiamat

weiblicher Drache der mesopotamischen Mythologie, der als große, aufgeblähte Kreatur beschrieben wird; bezeichnet das wässerige Urchaos und wird schließlich zusammen mit ihrer Armee aus Ungeheuern vom Gott Marduk erschlagen (siehe auch Mushussu, Qingu).

Tianlu

hirschartiges Wesen aus China.

Tian Wu

siehe Wu.

To

burmesisches Mischwesen aus Löwe und Hirsch.

Triton

Sohn des griechischen Meergottes Poseidon und der Meergöttin Amphitrite, mit menschlichem Oberkörper und dem Unterkörper eines Fisches oder eines Delphins. Oft wird er dargestellt, wie er auf einer gebo-genen Muschelschale bläst, womit er das Meer aufrühren oder besänftigen kann (siehe auch Meerjungfrauen).

Tsenahale

große adlerartige menschenfressende Ungeheuer in der Mythologie der Navajo in Arizona, werden schließlich von dem Helden Nayenezgani erschlagen.

Tua

Wächtergeist der Krieger der Iban auf Borneo, meist eine Pythonschlange oder Kobra, zuweilen auch eine Wildkatze oder ein Hirsch.

Typhon oder Typhoeus

hundertköpfiges geflügeltes Ungeheuer der griechischen Mythologie, Sohn der Gaia (Erde) und des Tartaros, aus der Verbindung mit Echidna Vater des Kerberos, der Chimäre und der Hydra, deren Körper in Schlangenschwänzen enden und deren Augen und Mäuler Feuer speien. Nachdem er Zeus herausgefordert hatte, wurde er mit Hilfe eines Blitzstrahls bezwungen und unterhalb des Vulkans Ätna eingekerkert.

Urisk

Mischwesen aus Mensch und Ziege an einsamen Stellen im schottischen Hochland, vor allem in der Nähe von Wasserfällen (siehe auch Glaistig).

Uroboros

der "Schwanzverschlinger", Darstellung einer Schlange oder eines Drachen, der seinen eigenen Schwanz verschlingt, erscheint in der nordeuropäischen Kunst üblicherweise in der Form eines Kreises und symbolisierte Konzepte wie Vollständigkeit, Totalität oder Vollkommenheit (siehe auch Jormungandr).

Urubutsin

"Geierkönig", wurde nach einer mythischen Erzählung des Kamamra-Stammes der Amazonas-Region Brasiliens vom Sonnengott Kuat betrogen, um ihm das Tageslicht als Lösegeld für seine Freiheit zu entreißen.

Usumgal

schlangenartiges Ungeheuer, das in der sumerischen Dichtung erwähnt wird, dient als preisendes Epitheton und als Metapher für einen Gott oder König.

Visionsschlange

Maya-Bild einer sich aufrichtenden und sich windenden Schlange, meist mit einem einzelnen Kopf und deutlicher Musterung; aus ihrem Maul werden Götter und Helden ausgespuckt. Oft wird sie in Rauchwolken dargestellt, die von einem Blutopfer emporsteigen (siehe auch Xiuhcoatl).

Vritra

Drachengottheit der Hindu-Mythologie, die durch Zurückhaltung des Wassers m ihrem Körper eine Dürre verursacht, bis sie vom Regengott Indra mit einem Blitz erschlagen wird, wodurch der Monsun kommt.

Vucub Caquix

Vogelungeheuer, auch "Sieben-Ara" genannt, das über die dämmerige, zwielichtige Welt herrscht, die in der Mythologie der Maya auf die Überflutung folgt. Im Epos Popol Vuh wird es von den Heldenzwillingen besiegt.

Wakonda

mächtiger Donnervogel der nordamerikanischen Indianerstämme an den Großen Seen, der den Donner durch das Schlagen seiner Schwingen erzeugt.

Werwolf

wolfsartige Kreatur, entsteht in der Regel durch Verwandlung aus einem Menschen.

Windigo

sehr starkes, bösartiges Ungeheuer in der Mythologie der nordamerikanischen Algonquin-Indianer, von menschenartiger Gestalt, ernährt sich von Menschenfleisch.

Wishpoosh

großes, seebewohnendes, biberartiges Ungeheuer bei den Nez Perce in der Nordwestpazifikregion Nordamerikas, wird in einem Titanenkampf von dem Tnckster-Gott Coyote besiegt.

Wititj

große Schlange bei den australischen Ureinwohnern, deren Speichel die Regenwolken des ersten Monsuns im Jahr bildet.

Wu

chinesischer Himmelsgeist mit dem Körper eines Tigers, acht Füßen und Schwänzen und acht Menschenköpfen (auch tian wu genannt).

Wyvern

zweibeiniger geflügelter Drache.

Xanthos

eines der zwei unsterblichen Rosse des griechischen Helden Achill, das andere heißt Balios; Sproß der Harpyie Podarge und des Westwinds. Es erhält die Gabe der Rede, um Achill vor seinem drohenden Tod zu warnen.

Xiuhcoatl

aztekische Feuerschlange oder Türkisschlange mit einem gegliederten Körper und einer scharf rückwärts gerichteten Schnauze; wird mit dem Feuer und der Sonnenhitze sowie dem zentralmexikanischen Feuergott Xiuhtecuhtli assoziiert (siehe auch Visionsschlange).

Yali

zusammengesetztes löwenartiges Ungeheuer, erscheint oft als dekoratives Architekturmotiv.

Zaltys

harmlose grüne Schlange, die bei den indogermanischen Balten (Litauern, Letten und Altpreußen) als Fruchtbarkeitssymbol verehrt wurde. Die Aitvaras, eine fliegende und leuchtende Zaltys, galt als Vorbote des Reichtums.

Zinnoberroter Südvogel

mythischer chinesischer Vogel (siehe auch Phönix).

Ziz

im hebräischen Mythos der größte aller Vögel, der, wenn er fliegt, das Licht der Sonne verdunkelt.